Den größten Anteil am häuslichen Energieverbrauch hat die Heizung, schließlich soll es in den Wohnungen, aber auch beispielsweise in den Kindergärten wohlig warm sein. Mit einer guten Wärmedämmung kann der Heizenergieverbrauch entscheidend gesenkt werden, weil die teure Wärme nicht gleich nach draußen entweicht.
Daher hat sich die Stadt Winsen, namentlich Dipl.-Ing. Architekt Stefan Schmitt-Wenzel, beim Bau des Hortgebäudes an der „Schule im Borsteler Grund" für eine 20 cm starke Außendämmung entschieden. Vor 20 Jahren waren 8 cm Standard und in den 60er Jahren hat man ganz auf die Außendämmung verzichtet. Damals kostete Energie nur ein Bruchteil unserer heutigen Preise.
Fenster spielen eine wichtige Rolle bei der Energiebilanz eines Gebäudes. Bei der Planung sollte man darauf achten, dass große Fensterflächen nach Süden zeigen, um die einstrahlende Sonnenenergie sozusagen als kostenlose Wärmequelle direkt zu nutzen. Ferner bietet sich bei Fenstern eine Dreifachverglasung an, die die Wärme nicht so schnell abgibt.
Die Stadt Winsen hat zur energetischen Optimierung des Hortgebäudes eine Solaranlage installieren lassen. Diese hat eine Kollektorfläche von 11,5 m2, die der Wasseraufbereitung dient und die Heizungsanlage unterstützt.
Auch die Kindertagesstätte Roydorf, die zum 1. März 2010 eröffnet wurde, verfügt über ein innovatives Energiekonzept. Die Gebäudehülle wurde optimal gedämmt. Die Außenwände bestehen aus einem 24 cm starken Porenziegel und einer 16 bis 20 cm starken Wärmedämmung; die Fenster sind dreifachverglast. Solare Zugewinne werden durch große Fensterflächen in den Süd- und Westfassaden erzielt.
Die Heizungsanlage besteht aus einer gasbetriebenen Luftwärmepumpe, die durch eine 12,5 m² große Solaranlage unterstützt wird. Auch das Warmwasser wird über die Solaranlage erzeugt. Bis zu 22.000 kWh können durch diese Anlagen pro Jahr eingespart werden. An kalten und sonnenarmen Tagen sichert zusätzlich eine Gasbrennwerttherme die Wärmeversorgung der Kindertagesstätte.
Zusätzlich wird auf dem Dach des Neubaus Strom produziert. Auf der Südseite des Gebäudes erzeugt eine Fotovoltaikanlage mit einer Fläche von 100 m² und einer Leistung von 13,68 kWp bis zu 12.000 kWh pro Jahr. Dieser Strom wird ins Netz eingespeist und von den Stadtwerken mit ca. 0,43 EUR pro kWh vergütet.
Stefan Schmitt-Wenzel stellt fest: „Mit diesem intelligenten Konzept aus Anlagentechnik und baulichem Wärmeschutz spart die Stadt Winsen nicht nur Energiekosten, sie leistet gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zum Schutze der Umwelt. Wenn weniger Energie verbraucht wird, entstehen schließlich auch weniger umwelt- und klimaschädliche Gase."