04.06.2019 - 4 Bürgerbefragung zur Stadtbücherei – Vorstellung...

Beschluss:
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Wortprotokoll

Prof. Umlauf berichtet, die Stadtbücherei habe den Fragebogen zusammen mit ihm entworfen. Die Ergebnisse seien nicht repräsentativ, denn in der Realität nutzt ein Fünftel der Bürger in Winsen die Stadtbücherei, an der Befragung hätten sich aber zu 4/5 Nutzer beteiligt.

 

Er erläutert die Ergebnisse, Anlage 1. Die Zufriedenheitswerte mit dem Personal sind hervorragend, so Prof. Umlauf, weniger zufrieden sind die Befragten mit dem Medienangebot und noch weniger mit der räumlichen Unterbringung. Das sei bedenklich. Alarmierend sei auch, dass die Räumlichkeit als „ungemütlich“ und „nicht sauber bezeichnet“ wurde.

 

Ausschussvorsitzender Kierschke berichtet, die Idee zu einer Umfrage ist im Ausschuss geboren. Die Politiker wollten wissen, wie die Winsener zur Stadtbücherei stehen. Die Bildungseinrichtung soll in gutem Zustand an einem geeigneten Standort den Bürgern zur Verfügung stehen. Damit diese sie auch gern nutzen.

 

Ratsherr Meyer berichtet, dass die Bibliothek seit der Befragung verkleinert wurde, und zwar zugunsten der Tourist-Info. Dadurch wurde der Kinderbereich nach hinten verlagert. Das sei ein weiterer Rückschritt für die Bücherei. Die räumliche Situation für die Bücherei insgesamt wurde in der Umfrage kritisiert, betont Prof. Umlauf. Die Nutzer sind damit nicht zufrieden. Auch der extrem verengte Kinderbereich sei als Negativ-Punkt herausgekommen. In Lüneburg gebe es eine Stelle, die Qualitätszertifikate für Büchereien vergibt. Das Zertifikat würde Winsen nicht bekommen, weil die Bücherei nur über ein Viertel der empfohlenen Fläche verfügt.

 

Das habe Ratsherr Harden in einer Ausschusssitzung bereits angesprochen, sagt der Ausschussvorsitzende. Der Kriterienkatalog für das Qualitätssicherungssystem und Gütesiegel für Öffentliche Bibliotheken in Niedersachsen liegt als Anlage 2 bei.

 

Auf Nachfrage erläutert Prof. Umlauf, dass auch Anmerkungen auf den Fragebogen in die Bewertung eingeflossen sind.

 

Eine Einwohner/innen-Fragestunde mit Prof. Umlauf wird eingeschoben.

 

Frau Holz wundert sich, dass in der Umfrage empfohlen wird, die Bücherei zu vergrößern, diese aber tatsächlich durch den Umbau verkleinert wird. Ausschussvorsitzender Kierschke antwortet, die Politik habe bislang wenige Beschwerden von den Nutzern gehört, und war davon ausgegangen, dass die Bücherei die Reduzierung der Fläche verkraftet. Es war aber gerade das Ziel der Umfrage, herauszufinden, was die Nutzerinnen und Nutzer wollen.

Dipl.-Kfm. Wiegleb ergänzt, es ging darum, die Tourist-Info zu erweitern, davon ist die Bücherei mit 20 qm betroffen. Frau Holz fragt, ob es Ideen gibt, die Bücherei auszulagern. Dazu sagt Ratsfrau Netz, man brauche erst einmal eine Grundlage, um sich Gedanken über die Zukunft der Bücherei zu machen.

 

Ratsherr Behr weist darauf hin, dass die Bücherei seit vielen Jahren im Marstall ist, seitdem habe sich eigentlich nichts verändert. Jetzt bestand die Notwendigkeit, die Tourist-Information zu vergrößern. Dass das zu Lasten der Bücherei geht, habe der Ausschuss durchaus kritisch gesehen. Man brauche aber eine Grundlage wie die Bürgerbefragung, um die Situation der Bücherei zu verbessern. Man will die Bücherei nicht abschaffen, so Ratsherr Behr weiter, wie es in Nachbarorten passiert. Sie soll erhalten bleiben. Und wenn die Fläche zu klein ist, müsse man eine größere Fläche suchen. Es geht auch darum, was mit dem Marstall passiert, wenn die Bücherei auszieht. Er ist zuversichtlich, dass man zu einer guten Lösung kommt.

 

Frau Vogler von der Büchereizentrale in Lüneburg verweist auf die Planungen für Winsen 2030. Da geht es auch um einen Bildungscampus. Es wäre eine Chance, dort auch die Bücherei zu berücksichtigen. Die Frage der Nachnutzung im Marstall sei kein Argument.

Frau Ender ist nach eigenen Worten schockiert über den großen Klotz (den Tresen)  der Tourist-Info. Da komme man gar nicht mehr vorbei, wenn Besucher warten. Sie bedauert, dass die Wertschätzung für die Bücherei so gering ist, im Vergleich zur Tourist-Info.

 

Ratsfrau Netz ist erstaunt, dass die Bürger die Wertschätzung für die Bücherei vermissen. Es habe in den letzten 20 Jahren keine Beschwerden gegeben. Jetzt müsse man überlegen, was getan werden soll, damit die Bücherei wieder Wert geschätzt wird. Zunächst müssen vernünftige Grundlagen ermittelt werden. Die Bücherei ist nicht mehr aktuell, so Ratherr Behr, die Schwerpunkte haben sich in den letzten Jahren geändert. Bislang habe nur Herr Sallmann die Situation beklagt, aber es wurde dann vor allem das Positive am Standort Marstall gesehen.

 

Auf Nachfrage nach der Altersgruppe der Nutzer sagt Prof. Umlauf, man habe darauf verzichtet, demografische Merkmale abzufragen. Der Fragebogen sollte schlank gehalten werden.

Ratsherr Meyer regt an, man müsse ein Konzept für eine neue Bibliothek entwickeln und einen neuen Standort suchen. Der müsse mitten in der Stadt liegen. Der VA werde sich in 2 Wochen mit dem Thema Bücherei befassen.

 

Frau Rebold schlägt vor, die Tourist-Info und das Museum anderenorts anzusiedeln und den gesamten Marstall als Bücherei zu nutzen. Sie fragt, wie stark das Museum genutzt wird. Bislang, so Dipl.-Kfm. Wiegleb, konnten sich die 4 Nutzer im Marstall gut arrangieren. StD Peters betont, dass dem Heimat- und Museumverein die Fläche für das Museum durch Vertrag langfristig überlassen ist.

 

Aber auch wenn der Marstall vollständig von der Bücherei genutzt wird, kommt man nicht auf die erforderliche Fläche von 1600 qm, sagt Ratsherr  Meyer. Ratsfrau Netz plädiert für einen Prüfauftrag an die Verwaltung, wie es auch bei anderen Projekten üblich sei.

 

StD Peters wundert sich, dass der Standort so schlecht geredet wird. 2/3 der Befragten hätten doch gesagt, dass sie mit der räumlichen Unterbringung zufrieden sind. Er fragt Prof. Dr. Umlauf, ob sich aus dem Ergebnis der Befragung die Erforderlichkeit eines neuen Standortes ableiten lasse.

Prof. Umlauf antwortet, es geht um die räumliche Unterbringung, nicht um den Standort. Von Untersuchungen in anderen Gemeinden weiß er, dass die Auswahl der Standorte immer begrenzt ist. Entweder ist die Lage zentral, gut frequentiert, prominent und markant, dann fehlt oft die optimale Verkehrsanbindung, mit ÖPNV und Parkhaus. Da müsse man immer Kompromisse machen.

 

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